Nihat Akdemir ist seit 25 Jahren professioneller Musiker. Er trägt seine Lieder unter anderem im traditionellen kurdischen Zazaki-Dialekt vor. Aufgrund seiner ethnischen Identität wurde er in der Türkei inhaftiert und nach zunehmendem Druck flüchtete er 2022 in die Schweiz. Heute lebt er in Arbon, besucht regelmässig das «Offene Atelier» in Weinfelden, wo er auch Tembur spielt und allein oder mit anderen Musik macht. Nihat Akdemirs Musik drückt aus, wie bunt die Welt sein kann. Er beschäftigt sich mit verschiedenen Kulturen, verschiedenen Sprachen, Lebewesen und Geografien. Gleichzeitig will er zeigen, wie wandelbar die innere Welt der Menschen ist.
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Aufführungstermine:
Sonntag, 15. Dezember: 14 Uhr zur Vernissage /
Freitag, 17. Januar, 19 Uhr: «Musik, aus der die Gegenwart besteht» – Klang & Performance mit Nihat Akdemir und Tobias Rüetschi
Ausstellungsort
Region
- A
Nihat Akdemir
Ahmad Al Rayyan
Ahmad Al Rayyans Leinwände sind in ständiger Veränderung begriffen. Sie bestehen aus vielen Schichten, wobei die Technik des Siebdrucks den Ausgangspunkt bildet. In mehrfacher Überlagerung verschiedener Belichtungs- und Drucktechniken entstehen Musterwelten, die zunächst an arabisch-islamische Ornamentik erinnern. Doch der dekorative Eindruck löst sich bei näherer Betrachtung auf, wenn wir die Muster erkennen, die dort zu einem Bildteppich verwoben wurden. Es sind unter anderem die Identifikationslinien aus Pässen und Fahrkarten, die den Alltag des eines palästinensischen Syrers bestimmen. 1989 in Damaskus geboren, hat Ahmad Al Rayyan zunächst dort Kunst studiert, bevor er 2014 in die Schweiz floh. Nach dem Abschluss seines Studiums in Bern ist er heute in der Kunstgiesserei St. Gallen tätig. Das Moment der Heimatlosigkeit und des Unterwegsseins ist in seine eigene Kunst ist übergegangen. So hat er als Staatenloser für sein Video «Who’s left, who left» Bekannte weltweit eingeladen, ihm kurze Videos aus Fahrzeugen zu schicken. So ziehen vor uns auf dem Videoscreen übergangslos Fenster aus aller Welt vorbei, in traumwandlerischer Aneinanderreihung. Dabei kombiniert Ahmad Al Rayyan Bild- und Tonebenen neu, so dass beispielsweise Strassenszenen aus dem arabischen Raum von Schweizerischer Zugakustik begleitet werden und umgekehrt, so als gingen im Halbschlaf die Welten ineinander über.Maria Anwander
Als konzeptuelle Künstlerin nutzt Maria Anwander ein breites Spektrum an künstlerischen Fertigkeiten und Techniken. Ihre Arbeit umfasst Installationen, Videos, Fotografien sowie Performance- und Interventionskunst im (semi-)öffentlichen Raum. Teil ihrer künstlerischen Auseinandersetzung sind dabei unter anderem das Kunstsystem und dessen Hierarchien sowie die Themen Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit.
www.maria-anwander.net- B
Stéphanie Baechler
Stéphanie Baechlers künstlerische Praxis findet an der Schnittstelle zweier künstlerischen Disziplinen – Textil und Keramik – statt. Sie verwandelt und transformiert. Eine grosse Rolle spielt dabei immer wieder das Textile. Ihre Arbeit ist prozessorientiert, vieles entsteht im Schaffen und in den Möglichkeiten, die sich unterwegs ergeben. Ihr Werk zeigt auf, wie wichtig das Haptische und Sinnliche in einer Welt voller Daten, Netzwerken und Plattformen ist. Baechler interessiert das Zusammenspiel von Handwerk und Technologie, die komplexe und oft mehrdeutige Beziehung zwischen handgefertigten und maschinell hergestellten Erzeugnissen.
www.stephaniebaechler.comBianca Barandun
Bianca Barandun arbeitet an der Schnittstelle von Druckgrafik, Zeichnung und Skulptur wobei sie verschiedene Techniken, Materialien und Prozesse miteinander kombiniert. Ihr Ziel ist es, eine vielschichtige und intuitive visuelle Sprache zu entwickeln, welche es vermag, komplexe und emotionale Themen zu transportieren. Diese Sprache, welche sich geprägt durch Rhythmus und Fluss durch ihre Arbeiten zieht, soll sowohl unvollkommene als auch irreguläre und unerwartete Zustände als Bruchstücke eines wachsenden Vokabulars miteinbeziehen. Die Arbeiten bewegen sich von organischen zu geometrischen Erscheinungen und erzeugen vielfältige Assoziationen, während sie mit anthropomorphen Attributen spielen.
www.bianca-barandun.comTomas Baumgartner
Der Antrieb der künstlerischen Arbeit Tomas Baumgartners lässt sich immer wieder auf die Neugierde zurückführen, verstehen zu wollen, wie die Mechanismen der Erinnerung mit der Welt der physischen Objekte und Räume verstrickt sind. Wie geprägt sind wir von dem, was wir gesehen und wahrgenommen haben? In wie weit kontrolliert uns das und wie frei können wir uns davon bewegen?
www.tomasbaumgartner.comSarah Bechter
Bedingungen und Ambivalenzen der Malerei stehen im Zentrum der Praxis von Sarah Bechter. Oft verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem, Fläche und Linie auf ihren Leinwänden. Diese sind mehr als nur Projektionsflächen für Inhalte; sie nehmen eine eigenständige Existenz an und scheinen eine lebhafte Debatte anzustoßen.Bechter verwebt Fragen zur gesellschaftlichen Rolle des Individuums mit ihren persönlichen Erfahrungen und betrachtet ihre Bilder als aktive Subjekte, die uns auf eine bestimmte Weise begegnen. Sie nutzt die Malerei, um diese Fragen zu erforschen und die Beziehung zu potenziellen Betrachter*innen im Kontext der vorherrschend Machtstrukturen zu gestalten.
sarahbechter.atAlessandra Beltrame
Die Projekte und Installationen von Alessandra Beltrame entstehen meist vor Ort. Es braucht Zeit, um Kunst von Hand herzustellen, und es braucht ihre Anwesenheit als Künstlerin, als Mensch. Diese Präsenz vor Ort verleiht ihren Arbeiten eine Dimension der Tiefe. Ihre Objekte und Installationen, denen umfangreiche zeichnerischen Studien und Konzepte zugrunde liegen, folgen thematischen Schwerpunkten. Bei der Umsetzung der Themen findet immer eine bewusste Auseinandersetzung mit der Spannung zwischen dem eigentlichen Thema, dem spezifischen Material, der Formgebung der Objekte und dem Ort statt.
www.alessandra-beltrame.comLuka Berchtold
Die Installationskünstlerin Luka Berchtold begibt sich mit ihrer Arbeit in die komplexen Gefilde ambivalenter Emotionen und Formen der Kommunikation. Ihr künstlerisches Vokabular eröffnet Einblicke in gesellschaftliche und persönliche Untiefen. Indem sie sich im Spiel mit Material und ästhetischer Tradition im Spannungsfeld zwischen Zärtlichkeit und Intimität, Autorität und Konvention positioniert, verschafft sie Haushaltsgegenständen, Baustoffen und unbeachteten Gefühlen neue Formen.
lukaberchtold.comBeni Bischof
One knows immediately where one has landed: in the indissoluble paradoxes of the present. In the universe of Beni Bischof. Beni Bischof is the ultimate mix and matcher: in all his work he combines and adapts existing images, texts and situations. His work can be read as an ironic commentary on the banality of everyday life. And he doesn’t spare his own kind. He finds inspiration in everyday objects like dime novels, fashion, magazines, advertisements, but also in the virtual world. Bischof’s work is funny but disturbing at the same time. With a cynical humor and a clear preference for chaos, the artist, through intuitive gestures, manipulates and modifies the context of existing things, creating a playful and absurd cosmos.
benibischof.chKatharina Biser
Katharina Biser beschäftigt sich, neben dem Menschen, viel mit der Natur und der Umwelt, wobei sie gerne mit Perspektiven, Ausschnitten und Lichtsituationen experimentiert.Ein besonderer Fokus liegt für sie momentan auf kleinen Lebewesen in Bodennähe, wie Käfern und Würmern.Die kritische Auseinandersetzung, aber auch ein Zugang über die Sinne, spielen für sie eine wichtige Rolle.
www.katharinabiser.atMichael Bodenmann
Michael Bodenmann bedient sich in seiner künstlerischen Praxis Gefühlen und Gedanken, die den meisten Menschen bekannt sein müssten. Seine Verwendung physischer aber auch metaphorischer Ephemera, unabhängig davon ob echt oder konstruiert, rufen vermeintlich beiläufige Emotionen und Gedanken hervor. Die assoziative Kraft solcher Mementos, die an der Oberfläche in jeder Hinsicht unspektakulär erscheinen oder sich der Beachtung entziehen, wird durch präzise Steuerungen und Platzierungen hervorgerufen. Bodenmann verknüpft verschiedenste Überbleibsel aus seiner Biografie zu romantisch-nostalgischen Zeitkapseln, die bei jeder Betrachtung neu geöffnet, neu gelesen und neu verortet werden können.
www.michaelbodenmann.comBarbara Brülisauer
Seit 2000 bin ich als freischaffende Künstlerin tätig. Anfänglich habe ich vorwiegend mit Video gearbeitet. Ich habe mein künstlerisches Spektrum erweitert und arbeite nun oft mit Fotografie und mache Installationen.Sarah Burger
Sarah Burger setzt sich mit der gleichzeitigen Anwesenheit unterschiedlicher Zeitschichten und Materialgestalten auseinander. Reflexionen zu Wertverschiebungen, Risse in der Kontinuität und zu Veränderungen durch kulturelle und natürliche Kräfte sind dabei stete Begleitung. Es entstehen raumgreifende Installationen mit grossformatigen Collagen auf Stoff gedruckt, Bildräume verflochten mit Materialpräsenz. In den letzten Jahren hat sich Burger intensiv mit bildgenerierenden KI-Tools auseinandergesetzt. Nach diesen digital-linguistischen Untersuchungen von Bildern arbeitet sie an einer Bildserie, der Zeichnungen und Aquarelle zugrunde liegen.
sarahburger.chTobias Bärtsch
Tobias Bärtsch widmet sich als transdisziplinärer Künstler der Erforschung unserer kulturellen Identität, die durch das digitale Zeitalter geprägt ist. Seine Arbeit beginnt oft mit Text und erstreckt sich über verschiedene künstlerische Medien, um die Vielschichtigkeit der zeitgenössischen Kultur zu ergründen. Dabei liegt ein Fokus auf der Sprache und ihrer Rolle in unserer Selbst- und Weltwahrnehmung. Er untersucht persönliche Erzählungen und Popkultur, um ein Licht auf die komplexen Beziehungen zwischen Technologie, Erinnerung und individueller Identität zu werfen.
tobiasbaertsch.netMartina Böttiger
Die Dinge, mit denen wir uns umgeben, wissen meist mehr von uns, als wir denken.Wir kuratieren Wohnräume, ordnen Dinge und gestalten unsere Umgebung. Die Art, wie Individuen die Dinge, die sie interessieren oder gar sammeln, präsentieren, öffnet den Blick für Fragestellungen zu gesellschaftlicher Ordnung oder sozialem Status. Was sagen Dinge über uns aus?Was Martina Böttiger in der Kunst bearbeitet, speist sich aus dem Interesse und der Aufmerksamkeit für diese besonderen Inspirationen aus dem Wohn- und Arbeitsraum. Sie interessiert, wie wir Dinge einsetzen, um über uns zu sprechen, und damit immer auch etwas über die Kultur, in die wir eingebunden sind, sagen.
www.martinaboettiger.ch- C
Domingo Chaves
Domingo Chaves behandelt in seinen Bildern aus Pflanzenblättern Fragen der Wertschöpfung, Nachahmung, (Dys-)Funktion, Wiederholung und Einmaligkeit.Ihre Farbe und Beschaffenheit ändern sich durch Licht und Zeit. Seine Malerei arbeitet mit und gegen die komplexen organischen Blattstrukturen, befühlt die Adern und den Pelz auf ihren Oberflächen. Sie wird Muster, Verzierung, Zeugnis zeitlicher Hinwendung ohne Beständigkeit. Auch bei seinen Performances sind Flüchtigkeit und Verletzlichkeit werkimmanent. Die Aufmerksamkeit der Betrachtenden wird verdeutlicht und auf die Probe gestellt. Momente von Irritation, Scham, Unsicherheit und Lächerlichkeit werden dabei von beiden Seiten intensiver wahrgenommen.
domingochaves.comElena Corvaglia
Elena Corvaglias recherchebasierte künstlerische Praxis umfasst Installation, Collage, Malerei, Animation und Fotografie. Der Aspekt des Händischen, der Umgang mit Materialien, und die damit verbundene Taktilität und die Materialikonographie spielen dabei eine entscheidende Rolle. Oft greift sie auf Referenzen aus der Geschichte, der lokalen Mythologie und dem Zeitgeschehen zurück und lenkt ein besonderes Augenmerk auf die bestehende Spannung zwischen dem Lokalen und dem Globalen. Seit 2017 sind ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Elena Corvaglia ist Gründerin und Organisatorin des Kunstprojektraums FABRIK in Balterswil, TG.
elenacorvaglia.com- D
Anna Diehl
Anna Diehls Arbeit entwickelt sich im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figuration, subjektiver Erfahrung und sozialem Kontext. Sie interessiert sich für Diskurse rund um Macht, Gewalt, Identität, aber auch Verletzlichkeit und Intimität. Gegenstand von Diehls Gemälden sind daher oft physische Objekte, die scheinbar widersprüchliche thematische oder materielle Eigenschaften aufweisen und so einen ambivalenten Denkraum eröffnen. Diehls Malerei findet Ausdruck in großformatigen Gemälden, die sich oft aus wesentlichen Aspekten der Malerei wie Farbe, Materialkomposition und Oberfläche entwickeln.
annadiehl.chVeronika Dierauer
In ihren Werken versucht Veronika Dierauer das Statische zu durchbrechen, in Richtung einer fiktiven Renaissance. Sie hinterfragt ohne zu werten, oder gar Antworten zu liefern. Inhaltlich setzt sie sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander. Beobachtungen globaler Situationen oder auch Anregungen im näheren Umfeld, sind Motive für ihr künstlerisches Schaffen. Ihre Arbeit versteht sie als versteinerte Momente. Die Gestaltung bewegt sich zwischen Realität, Fiktion, Designobjekten, Ambivalenz, Irritation. Die Materialwahl steht in enger Verbindung mit dem jeweiligen Projekt. Ausstrahlung wie auch Intensität oszillieren mit der Thematik und dem Material.
veronikadierauer.chDorothy Wong Ka Chung & Benjamin Ryser
Dorothy Wong Ka Chung und Benjamin Ryser sind ein Medien- und Klangkunst-Duo. In ihren Arbeiten fragen sie, was Zuhause bedeutet. Oft arbeiten sie dafür mit lokalen Communitys in verschiedenen Ländern zusammen und reflektieren persönliche Narrative sowie kollektive Erinnerungen durch Klang, Fotos und Video. Ihre Recherchen fokussieren sich auf marginalisierte und verstreute Communitys, wobei sie Themen wie Zugehörigkeitsgefühl, Identität, imaginierte Heimatländer und deren Überschneidungen mit Politik und Geschichte erforschen. Das Duo hat ortsspezifische Projekte in der Schweiz, Hongkong, Taiwan, Deutschland, Italien, USA realisiert und mit Museen in Europa und Asien gearbeitet.
www.oisland.co- E
Markus Ebner
Grosse Naturtreue und eine Liebe zum Detail dominieren die frühen Radierungen. Es sind fantastische Szenarien in traumhaften Architekturen und Landschaften, manchmal versteckt gesellschaftskritisch, immer aber mit einem Hang zur Verfremdung.Nach der Jahrtausendwende erfolgt die Hinwendung zur Leinwandmalerei und die Abkehr von der Welt der Gegenstände. Keine Stories mehr, keine Bildtitel, kein Pathos. Pulsierende geometrische Formen und Kompositionen sollen zum voraussetzungslosen Schauen einladen und menschliche Stimmungen und Gefühle reflektieren.Ebony Tylah
Die künstlerische Arbeit des Kollektivs Ebony Tylah verschmilzt skulpturale und installative Elemente mit einem Fokus auf Upcycling und Wiederverwendung von alten Textilien. Durch das gemeinsame Interesse an Kunstgeschichte, im speziellen am Mittelalter und seinen illuminierten Manuskripten, schafft Ebony Tylah Werke, die die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet. Die Installationen und Skulpturen reflektieren nicht nur die Ästhetik dieser Epoche, sondern integrieren auch moderne Interpretationen und Techniken. Durch die Verwendung von recycelten Materialien verleihen wir unseren Arbeiten eine zusätzliche Ebene, die Fragen zur Nachhaltigkeit und zum Konsumverhalten aufwirft.Nicolaj Ésteban
Nicolaj Éstebans Arbeit ist eine verspielte Auseinandersetzung mit dem Selbst und der inneren Welt. Als Entdecker reist er durch seine Fantasiewelt und dokumentiert sie audiovisuell. Irgendwann hat Ésteban dann mit imaginären Kindheitsfreunden, die er auf diesen Reisen kennengelernt hat, eine Mixed-Reality-Band gegründet. Diese möchte er mit neuesten Videospiel-Technologien auf die Leinwand bringen und zum Leben erwecken. Eine Interaktion zwischen seiner inneren Welt und der Äusseren soll entstehen, um andere zu inspirieren, in ihre eigene Welt einzutauchen und dort auf Entdeckungsreisen zu gehen.
www.loveboyandhisimaginaryfriends.com- F
Katharina Fitz
Katharina Fitz Arbeit umfasst Bildhauerei und Fotografie, mit speziellem Fokus auf Architektur und industrielle Prozesse. Hierbei erforscht sie verschiedene Herstellungsprozesse und deren Wechselwirkung mit dem Raum. Für gewöhnlich werden Objekte des Prozesses vor dem Betrachter verborgen gehalten, doch sie präsentiert sie als eigenständige Objekte, um unsere Wertschätzung von Herstellungsprozessen in einer stark globalisierten, glatten und hoch mechanisierten Welt zu hinterfragen. Als Gegenreaktion werden ihre Skulpturen oft unvollkommen und roh präsentiert und verschaffen einen Einblick in die intime Auseinandersetzung mit dem Schaffensprozess.
katharinafitz.com- G
Georg Gatsas
Georg Gatsas (*1978 in Grabs) begibt sich für seine Fotografien - mehrheitlich Porträts von Schlüsselfiguren der zeitgenössischen Clubkultur - mitten in das Zentrum der Geschehnisse. Er richtet seinen Fokus auf soziokulturelle Prozesse, kommt in Kontakt mit gesellschaftlichen Visionen von Freiheit, Diversität, Solidarität und und individuellen Lebensetwürfen. Sein Blick durch die Linse der Kamera dient ihm als Instrument der Kommunikation und nicht zuletzt der Recherche.
georggatsas.comChristoph & Markus Getzner
Unbeständigkeit der zusammengesetzten Phänomene und die Reichweite menschlichen Handelns und den längerfristigen Folgen des heutigen Tuns für Mensch, Tier und Natur sind zentrale Inhalte der Arbeiten von Christoph und Markus Getzner.In diesem Zusammenhang beschäftigt sich das Bildwerk auch mit der Erscheinungsweise der Dinge, nämlich mit deren unaufhörlichen Fluktuation von Erscheinen und Verschwinden, von Formung und Auflösung: Oft nur noch blosses Zeichen eines Dinges und nicht mehr als das Ding selbst wahrnehmbar…
www.zwischenzustand.atMarkus Goessi
Markus Goessis Fähigkeit, alles um ihn herum aufzusaugen, ermöglicht es ihm, das Gehörte, Gesehene, Wahrgenommene, Erlebte und Gefühlte zu speichern und in einer Art Metamorphose in Kunst zu verwandeln. Dabei ist ihm jedes Medium willkommen. Die verwendeten Materialien kommen aus dem Alltag, Kleider, Lebensmittel, Verpackungsmaterialien.Ähnlich, wie bei den Künstler*innen von Fluxus, haben für ihn das Leben und die Kunst eine sehr flüssige und transparente Struktur, die sich gegenseitig brauchen und unterstützen. Er operiert mit den daraus entstehenden Diskrepanzen und der Absurdität, um Unsichtbares sichtbar zu machen.
www.markusgoessi.infoPascale Grau
Performance und Performativität als Praktiken des Erinnerns und der Gedächtnisbildung, kollektive Bilder von Weiblichkeit und leiblicher Verfasstheit, von Identität und gesellschaftlichen Topoi bilden die inhaltlichen Schwerpunkte. In ihren jüngsten Arbeiten richtet sie den Fokus verstärkt auf das Auditive, der Schichtung und Überlagerung von live Gesprochenem. In Verbindung mit der konsequenten Befragung dokumentarischer Codes und ihrer medialen Parameter entwickelt Grau Arbeiten, die auf eine zeitgemässe Auseinandersetzung mit der Gattung Performance, deren Traditionen und Theorien sowie gesellschaftliche Ausdrucks- und Verhaltensweisen Bezug nehmen.
pascalegrau.ch- H
Gregory Tara Hari
Gregory Tara Haris Arbeit lässt sich grob in zwei Felder denken, der visuellen und der performativen Kunst. Er arbeitet meist alle zwei Jahre an einer neuen mehrteiligen Werkgruppe, daraus entstehen dann mehrere Arbeiten unterschiedlichster Materialen. Dazu kommen wiederkehrende Kollaborationen mit Künstler*innen und Kulturschaffenden im In- und Ausland. Themen wie Colonial- und Queer Studies, Architektur und Urban Planning, und unterschiedliche Formen des Storytelling sind wichtiger Teil seiner künstlerischen Auseinandersetzung.
harigregory.allyou.netVanessà Heer
In ihrer künstlerischen Praxis arbeitet Vanessà Heer mit klangbasierten Praktiken und gemeinsamem Zuhören. In verschiedenen Kontexten, Kollaborationen & Räumen untersucht sie die politischen und ethischen Möglichkeiten des aktiven Zuhörens und wie dieses als feministisches, dekoloniales und achtsames Werkzeug eingesetzt werden kann. Ihre performativen und installativen Arbeiten kreisen um Fragen des Gemeinsamen, der Kollaboration, der Auflösung von Autor*innenschaft, der Herausforderung der Selbstprekarisierung sowie die der Beziehung zwischen individueller Wahrnehmung und kollektiver Dynamik.
www.vanessaheer.comRay Hegelbach
In his work Ray Hegelbach combines various image genres to convey the sincerity of our daily sentiency. Repellent image methods and a seemingly mundane choice of themes seem urgent to him in a current painting discourse. His work situates between categories such as tragedy and comedy, comfort and awkwardness, fragility and assertion. He often empathizes with the perspectives of other individuals – such as his retired father, a migraine patient, the smartphone addict, or his newborn godson. Working in image series Ray Hegelbach deals with a subjective range of vision and the conditions in which someone perceives a distinct reality. He works with manual painting methods, but occasionally uses other reproduction techniques.Noël Hochuli
In seiner künstlerischen Praxis befasst sich Noel Hochuli mit den Auswirkungen menschlichen Handelns und dessen Folgen – betrachtet aus einer kritischen Perspektive, die aus Bereichen wie Geschichte, Soziologie oder Ökologie gespiesen wird. Ihn intressieren skulpturale und installative Ausdruckformen, die oft durch Fotografien oder gefundene Materialien ergänzt werden.Leo Holenstein
Leo Holenstein beschreibt seine Arbeit kurz und prägnant: “Bilder für die eigene Befindlichkeit und die Sicht auf die Welt entwickeln, plastisch und flächig.” Er arbeitet dabei sowohl bildhauerisch und installativ wie auch im Medium der Malerei.Sarah Hugentobler
Nach dem Studium in Bildender Kunst vor allem Beschäftigung mit dem Medium Video. Identität, Vervielfältigung, Zitieren von unterschiedlichen Genres und Filmsprachen, Arbeiten mit dokumentarischem (Audio)material, Lip Sync, Verhältnis von Bild und Ton/Bewegung und Ton sind Themen und Techniken die Sarah Hugentobler interessieren. Mit der Zeit Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen (z.b. Theater, Musikvideos). Jetzt vermehrt Kreation von Performance (Lip Sync, Performances mit Video). Aktuell studiert Hugentobler im Master Expanded Theater an der HKB in Bern. Die Arbeit mit Liveperformances ermöglicht ihr eine vielschichtigere Umsetzung ihrer künstlerischen Arbeit.
www.sarahhugentobler.chCécile Hummel
Cécile Hummels Arbeit wird seit vielen Jahren vom Reisen in Ländern ums Mittelmeer gespiesen. Aus Recherchen, Fundstücken, Fotos und Notizen sind auf diese Weise zahlreichreiche Werke entstanden. Sie sucht die Erfahrung des Aufbrechens, sich Neuem auszusetzen sowie die Anonymität der Beobachterin. Unterwegs hält sie mit der Kamera fest, was sich der flüchtigen Wahrnehmung entzieht und schafft im Atelier Bildräume, in denen sich Gesehenes mit Erinnertem mischt, wobei die gezeichnete Linie auch eigenständig und abstrakt wird. Die Frage nach dem Wesen der Dinge, nach ihrer Form und ihrer Erscheinung sind wichtig; immer geht es um ein Nachdenken über Komposition und die Möglichkeiten des Bildes an sich.
cecilehummel.ch- J
Jürg Jaberg
In Jürg Jabergs Bildern überlagern, vermischen und durchdringen sich Figuren, Gegenstände und Zeichen von an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Zeiten gemachten Wahrnehmungen. So treffen sich persönliche Erfahrungen, Erinnerungen, Assoziationen, Träume und Projektionen - als symbolische Erzählung verdichtet - an einem neuen speziellen Ort. Jaberg bezeichnet diesen Ort jeweils als «Arche», «Insel» «Haus», «Tisch», «Stein», «Hafen», «Zeitwerk» und «Reisen».Maltechnisch basieren die Bilder zu Beginn auf dem Zufallsprinzip des Setzens von Farbflecken. Die Figuren entstehen nach und nach in einem langwierigen Prozess des mehrmaligen Übermalens und zeichnerischen Verdichtens.Tamara Janes
In her work Tamara Janes explores the conditions of digital images. She takes a critical view of current photographic behaviour because our perception and handling of images is increasingly determined by technology and algorithms. Most of the time, we consume images on a second-by-second basis, we get lost in the scrolling, we no longer look at them. This development is both the content and the friction surface for Janes' work. By shifting and contextualising her own and other people's imagery, she wants to create new perspectives and visual commentaries.
tamarajanes.ch- K
Isabelle Krieg
Isabelle Krieg interessiert sich für unsere Endlichkeit und für den Alltag. Dort findet sie die Gründe, um Kunst zu machen. Im Gewöhnlichen entdeckt sie Zauberhaftes und schafft damit neue Ordnungen. Dazu nutzt sie gerne Gebrauchsgegenstände oder Lebensmittel. Sie erarbeitet Installationen und Objekte, aber auch Performances, Fotografien, Kunst am Bau und Interventionen im öffentlichen Raum gehören zu ihren Ausdrucksmitteln. Isabelle Krieg agiert unvoreingenommen und hat keine Angst davor, besetzte Bilder in ihrem Sinne aufzubrechen und umzuwerten. Durch ihr Schaffen ziehen sich Poesie, Humor und eine Prise Verstörendes.
www.isabellekrieg.chGabriel Kuhn
Gabriel Kuhns künstlerische Methode ist die eines Forschers. Jedes Projekt beginnt mit einer Sammlung von Eindrücken. Fokussiert auf seine fünf Sinne macht er überall neue Entdeckungen und hält diese mit Notizheft und Kamera fest. Anschliessend bringt er das Material in eine künstlerische Ordnung. Die Ergebnisse haben oft den Charakter von Karten oder Modellen. Sein Hauptthema der letzten Jahre ist Geruch und Geschmack. Um den Geruch zum Bild zu machen, denkt Gabriel Kuhn ihn sich als eine Landschaft: Verwandte Aromen ordnen sich zu Regionen an, die intensivsten erheben sich zu Gebirgen. So entstehen «Landkarten» zum Geschmack von tropischen Früchten oder wolkenförmige Netzwerke zu Blütendüften.
gabrielkuhn.ch- L
Linus Lutz
In seiner Praxis untersucht Linus Lutz diverse handelsübliche sowie industrielle Roh- und Werkstoffe unterschiedlichster Herkunft, wie kommerzielle Baustoffe, Teile aus dem Maschinenbau oder Alltagsgeräten. Diese setzt er neu zusammen, stellt sie einander in skulpturaler sowie installativer Form gegenüber und macht sie so sichtbar.Celia Längle
Celia Längles transdisziplinärer Hintergrund spiegelt sich in ihrer künstlerischen Praxis. Inhaltlich interessieren sie Phänomene mit komplexen sozio-kulturellen und wissenschaftlich-ästhetischen Verstrickungen, deren Codes und Konventionen sie multimedial befragt. Die Macht aber auch die die Zerbrechlichkeit von Codes und die Chancen der Neuinterpretation stehen dabei im Zentrum. Den künstlerischen Prozess versteht Längle als einen kombinatorischen Prozess, der Beobachtungen und Konstrukte aus ihrem ursprünglichen Rahmen herauslöst, neue Gegenüberstellungen schafft und so neue Erfahrungsräume generiert. Es ist ein Prozess der Decodierung und Recodierung, der Transformation und Deterritorialisierung.
celialaengle.allyou.net- M
Jiri Makovec
In seiner Arbeit filmt und fotografiert Jiri Markovec seine unmittelbare Umwelt. Die Beobachtungen und Entdeckungen von Gesten, Situationen, Menschen und Tieren sind konstanter teil seiner Weltwahrnehmung, die er mit seiner Kamera festhält. Es ist eine sehr direkte Auseinandersetzung mit seiner Umgebung, die sich erst in einem weiteren Arbeitsschritt – nämlich der des Anordnens, Editierens – zu einer Art Narration zusammenfügt. In seinem Künstlerbuch ‘From...To...’ finden sich in chronologischer Anordnung über 1500 Bilder der letzten 16 Jahre wieder und geben so einen beinahe filmischen Flow über seine Bewegung in der Welt.Loris Mauerhofer
Im Mittelpunkt Loris Mauerhofers Praxis stehen Themen wie Familie, zwischenmenschliche Beziehungen und die zyklische Natur des Lebens. Er erforscht, was Menschen trotz sozialer, politischer und geschlechtsspezifischer Unterschiede verbindet, wie Geburt, Tod, Schmerz und Liebe. Häufig denkt er über das Konzept des Zuhauses nach und interessiert sich für den Versuch, in häuslichen Situationen einen Kompromiss, ein Gleichgewicht und Stabilität zu finden.Die Intimität, die in kleinen Objekten steckt, ist ein wesentlicher Bestandteil seines Schaffens. Er möchte die Betrachter*in nicht auf laute und überwältigende Weise konfrontieren, sondern eine persönliche und stille Kontemplation ermöglichen.
lorismauerhofer.com/workCéline F. Meier
Céline F. Meier interessiert sich in ihrer persönlichen Arbeit immer wieder für neue Themenfelder, die soziale, aber auch wissenschaftliche Bereiche berühren. Dafür spricht sie mit den Menschen, die im Zentrum des Themas stehen und taucht in eine Recherche ein. Diesen recherchebasierten, dokumentarischen Ansatz kombiniert sie mit visuellen Abstraktionen. In ihre Projekte bezieht sie oft Archivmaterial mit ein, aber sie bringt auch gerne eine poetische Note durch selbst geschriebene Texte in ihre Arbeit. Céline Meier möchte die Fotografie weiterdenken und interessiert sich für verschiedene Medien, um einen tieferen Einblick zu ermöglichen und das Storytelling weiter voranzutreiben.
www.meierceline.comSilvia Michel
Silvia Michels Schaffen umfasst die Malerei, Fotografie und installative Arbeiten mit Abdeckvlies des Rhone Gletschers. Grundlage und Inspiration ihrer malerischen Arbeiten sind photographisch festgehaltene Eindrücke während Touren in den Bergen und auf Reisen. Der Malprozess ist ein erneutes Eintauchen in die Farben, das Licht, den Rhythmus der Natur. 2016 führte Michel eine Tour über den Rhone Gletscher. Bereiche des Gletschers waren mit einem Spezialvlies abgedeckt. Im Randbereich hing das Vlies zerfetzt über den Eistürmen. Diese Eindrücke waren die Motivation für ihre installativen Arbeiten mit diesen von Wind und Wetter gezeichneten Schutztüchern.
www.silviamichel.comToni Monn
Toni Monn malt seit er 12 Jahre alt ist. Früher war es sein Lieblingshobby. Seit Beginn eines Kunststudiums im Jahr 2002 ist Kunst zu seinem Beruf geworden. Mit seiner Bachelor Diplomarbeit 2008 hat sich Monn dem zeitgenössischem Realismus zugewandt. Die Natur des Appenzellerlandes ist für ihn sehr inspirierend. Die Landschaftsmalerei ist für ihn seit Jahrzehnten ein leidenschaftliches Thema.
www.monn-artRhona Mühlebach
Mühlebach nutzt narrative Formen, um Dissonanzen am Schnittpunkt von Mensch, Sprache und Natur zu untersuchen. In ihren Videoarbeiten werden Figuren von Idealismus und Desillusionierung geplagt. Sie versuchen und scheitern, ihre Gefühle auszudrücken. Realität enttäuscht Erwartungen. Das Versagen von Wörtern verkompliziert die Hoffnungen und Sehnsüchte der Figuren. Dieses 'Versagen der Worte' ist ein Nährboden für die Künstlerin, welche Sprache als ein formbares, taktiles Medium betrachtet, das sich neu gestalten lässt. Die Natur erscheint als Projektionsraum für Ideale, in dem sich die Figuren 'selbst finden'. Unbeeindruckt von den menschlichen Ängsten behält die Natur meist die Oberhand.
rhonamuehlebach.com- N
Aramis Navarro
Aramis Navarro (*1991) lebt und arbeitet in Sankt Gallen. Sein künstlerisches Interesse gilt Fragen der Entwicklung von individuellen und universellen Glaubenssystemen, die er mit seinem Interesse an den ästhetischen Qualitäten der Sprache verbindet. Darunter die Sprache der Bilder, Zeichen, Schrift, Phonetik, Umgangssprache sowie Computerlinguistik. Dabei richtet er sein Augenmerk auf das poetische Potenzial, das sich bei der Konfrontation dieser beiden Themenfelder entfaltet.
www.aramisnavarro.com- P
Ursula Palla
Das komplexe Verhältnis des Menschen zur Natur und der prägende, oft zerstörerische Einfluss des Menschen auf Landschaften, Fauna und Flora stehen im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit von Ursula Palla. In Videos, Installationen, Zeichnungen und Skulpturen erforscht und hinterfragt sie unser Tun und wie wir mit unserem Handeln Landschaften beeinflussen, umschichten, auslöschen und versuchen diese neu zu erschaffen.
ursulapalla.kleio.comMarlies Pekarek
Marlies Pekarek widmet sich in ihrem Schaffen religiösen, historischen und mythischen Gestalten sowie deren Rezeption in der Gesellschaft. Sie untersucht den Wandel von Brauchtum und Ritualen und verschmilzt ihre Recherchen in ihrer künstlerischen Arbeit. Ihr besonderes Augenmerk gilt dem Umgang mit Kult-Objekten im Alltag. Oft sind diese Objekte Massenprodukte, die sie als solche in ihr Werk integriert und damit transformiert.
pekarek.chDrago Persic
Drago Persic malt täglich in seinem Atelier. Als Maler hat er sich die letzten Jahre intensiv mit der Farbe, deren Wirkung, der Nichtfarbe, und den farbigen Grundierungen auseinandergesetzt. Die Unschärfe, welche seine letzten Arbeiten umgibt, basiert auf der Tatsache, dass jede Erinnerung diffus ist, nicht greifbar ist und vor allem nicht mehr eins zu eins abgerufen werden kann.
www.dragopersic.com- R
Thomas Anton Rauch
Thomas Anton Rauch versucht mit diesen wunderbaren Medien, der Malerei, dem Skulpturenbau und der Performance etwas anzuregen, was jeder Mensch in sich trägt. Es handelt sich dabei schlicht und einfach um die Phantasie. Ein großer Teil unserer heutigen Gesellschaft läuft Gefahr, durch die neuen Sozialen Medien, die rund um die Uhr für Unterhaltung sorgen, diese bezaubernde Disposition zu verlieren. Die Phantasie hat die schöne Eigenschaft, weltliche, natur- und selbst kosmische Gesetze umzustoßen oder außer Kraft zu setzten. Sie ist ein Naturheilmittel, das es zu bewahren gilt, da sie uns glücklich macht.
www.tartort.com/2017Stefan Rohner
Stefan Rohner ist mit Fotografie und Film aufgewachsen und lotet diese Kommunikationsmittel in allen möglichen Facetten aus: zum Beispiel mittels Raum-Installationen oder übermalten Fotografien. Videoarbeiten verpackt er meist in Skulpturen oder Objekte und er sieht sich mittlerweile als Multi-Media-Künstler. Seine Arbeiten werden oft durch eine leise Ironie begleitet; sei es in der Präsentationsform oder den Sujets seiner Inszenierungen. Mit seinen konstruierten Bildern versucht er mehr an die Realität zu erinnern, als diese wahrheitsgetreu aufzuzeigen. Projekte entstehen in aufwendigen Recherchen zu Themen wie Ethnologie oder Botanik.
stefanrohner.chTobias Rüetschi
Tobias Rüetschi untersucht in seiner Praxis Technologie und Noise. Er konzentriert sich auf die Zugänglichkeit in der Kunst und stellt deterministische Narrative durch einen DIY-Ethos in Frage. Mit Techniken wie dem No-Input-Mixing schafft er Umgebungen, in denen musikalisches Können irrelevant ist, indem er trainierte Fähigkeiten durch spielerische Intuition ersetzt. Dieser Ansatz erstreckt sich auch auf seine eigene musikalische Praxis. Ausgehend von seinem Interesse an Coding und Online-Kultur entwickelt er künstlerische Interventionen, bei denen er Skills aus der Indie-Game-Entwicklung in Installationen und Multimedia-Arbeiten einfließen lässt.
tober.org- S
Judith Saupper
Judith Saupper entwickelt und baut Räume und Topografien als Schauplätze möglicher Geschichten.Inspirationsquellen der künstlerischen Praxis sind oft wissenschaftliche Arbeiten. Durch die Auseinandersetzung mit ihnen entstehen künstlerische Konzepte die in unterschiedlichen Medien umgesetzt werden. Es entsteht ein Spiel zwischen Schein und Fiktion und den vielfältigen Möglichkeiten der Realität. Ein Blick hinter das Offensichtliche und Bekannte wird so ermöglicht.
www.judithsaupper.comLucie Schenker
Lucie Schenker ist ausgebildete Textilentwerferin und war bis Ende der 1960er-Jahre in diesem Beruf tätig. Die künstlerische Auseinandersetzung mit textilen oder vermeintlich textilen Materialien prägt ihre Arbeiten bis heute. Seit Mitte der 1970er-Jahre entwickelt sie raumgreifende Textil- und Eiseninstallationen, Kunst-und-Bau-Projekte sowie Zeichnungen. Dabei interessiert sich Lucie Schenker für das Aufbrechen von Flächen, deren Formen von Linien bestimmt sind. Gleichzeitig kommt den Zwischenräumen grosse Bedeutung zu. Der Aspekt der Transparenz und damit einhergehend das Spiel mit Licht und Schatten sind ebenfalls wiederkehrende Elemente im Schaffen von Lucie Schenker.
lucieschenker.kleio.comKatja Schenker
In Katja Schenkers künstlerischer Arbeit liegen die Schwerpunkte auf den Bereichen Performance, Zeichnung, Skulptur und Installationen in inneren und äußeren Räumen, wobei der Einsatz natürlicher Materialien in den meisten Fällen hervorgehoben wird. Die Sinnlichkeit dieser Materialien spielt dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie ihr Kontext sowie ihre räumlichen und zeitlichen Dimensionen wie Masse, Durchlässigkeit oder Vergänglichkeit. Ihre Kunstwerke zielen darauf ab, dadurch die Erfahrung und Wahrnehmung der eigenen Körperlichkeit in Bezug auf die Körper des Publikums und des Künstlers zu steigern. In ihren Prozessen spielen Konzepte wie Haut, Offenheit und Halten eine wichtige Rolle.
katjaschenker.chFrancisco Sierra
Francisco Sierras künstlerisches Medium ist die Malerei, daneben schafft er Zeichnungen, Objekte und Skulpturen. Sein Werk zeichnet sich durch eine grosse Eigenständigkeit und handwerkliche Virtuosität aus, aber auch durch Poesie, Witz und Hintersinn. Er stellt die figurative Malerei auf die Probe, indem er die Realität des Gegenständlichen unterläuft, sei es mit Humor, surrealen oder grotesken Untersuchungen oder dem transformativen Potenzial der Malerei selbst.(Text: Stefanie Gschwend)
fsierra.comBarbara Signer
Barbara Signer setzt sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit der Entstehung von Realitäten auseinander und fängt diese mithilfe verschiedener Medien ein. Meist in Form von Installationen versucht sie mit leisem Humor und feinsinnigen Beobachtungen, des Unfassbaren, Ungewissen habhaft zu werden. In ihren Arbeiten verschmelzen das Imaginäre und das Reale zu einer Fiktion, in der wir unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit überprüfen.Bennett Smith
Bennett Smith, geboren 1996 in Frauenfeld, ist ein schweizerisch-amerikanischer Künstler, der derzeit in Luzern lebt. Aufgewachsen im Thurgau in einer Zirkusfamilie, beschäftigt er sich in seinen künstlerischen Arbeiten mit persönlichen Reflexionen und Beziehungen. Bei der Erkundung von Themen des persönlichen Wachstums und der Entwicklung, die von seiner Zirkuserziehung beeinflusst sind, mischt Smith Archivmaterial mit eigenem Material, wobei er oft Referenzen aus der Popkultur einbezieht, um Erzählungen zu konstruieren, die mit seiner introspektiven Praxis übereinstimmen.
bennett-smith.kleio.comMirijam Špendov
In Ihrer Arbeit greift Mirijam Špendov das Naheliegende, das Alltägliche und das politisch Brisante auf. Dabei arbeitet sie konzeptuell mit verschiedensten Materialien. Neben zweidimensionalen Arbeiten wie Fotogrammen, Stickereien, Zeichnungen und Bildern gehören auch dreidimensionale Arbeiten zu ihrem gestalterischen Ausdruck.steffenschöni
Heidi Schöni und Karl Steffen arbeiten seit 1989 unter dem Label steffenschöni. Den Kern ihres Schaffens bilden Installationen mit Video, Fotografie und Materialien wie Styropor, Fundstücken, Resten von Hausabbrüchen, Pflanzenteilen und ortsspezifischen Artefakten. Die Projekte von steffenschöni entwickeln sich als eine Art Sampling, das ein Konglomerat von thematischen Feldern erzeugt, aktuelle und historische Bezüge herstellt sowie auch die aktuelle Position, Ressourcen und Arbeitsinstrumentarium mit einbezieht. Diese Haltung verbinden sie mit der Lust am Suchen, Finden und Verbinden sowie mit der Passion für Medientüftelei und handwerklicher und gärtnerischer Basisarbeit.
www.hallek.org/steffenschoeniFelix Stöckle
Tradition, Brauchtum, Rituale und deren Überlieferungen sind zentrale Themen im Schaffen von Felix Stöckle. Seine künstlerische Beschäftigung mit Artefakten findet Ausdruck im Experimentieren mit kunsthandwerklichen Techniken und unterschiedlichsten Materialien und verweist auf kulturelle Identität und deren globale Aneignung. Mythologische Themen, Götter- und Heldensagen, antike Ornamente, Persönlichkeiten aus Religion, Kirche und Politik, Kriegsmaschinerien und -ausrüstungen sowie Motive aus der Comic-Kultur und der digitalen Kommunikation stehen im Mittelpunkt seiner künstlerischen Beschäftigung: Keltische Symbole, Waffen, Pistolen und Sturmgewehre, Panzer und Bomber aber auch Cartoons.
felix-steockle.kleio.comRonja Svaneborg
Ronja Svaneborg is a Danish multi-disciplinary artist working with composition, installation, performance, text and sculpture. Through her practice, she speculates on the voice as a bridge between self and other, blurring the distinction between individuals and their surroundings. With a focus on polyphonic voicing and the collective ear, she researches attunement and resonance in interrelated listening and voicing experiences: modes of merging with the surrounding environment and participating in an orchestrated sense of belonging. Acoustically disorientating and decentering knowledge production, expanding the perception of the known.
ronjasvaneborg.com- T
Reinhard Tobler
In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt sich Reinhard Tobler oft mit sich selbst, in dem er zurück auf sein Aufwachsen in einer multikulturellen Familie, sein Aufwachsen zwischen Trogen und ausserhalb dieses Dorfes, sein Aufwachsen zwischen der Schweiz und Korea blickt. Dabei versucht er Erfahrungen und Geschichten zu destillieren und in das Jetzt zu bringen. Auch in den Medien beschäftigt er sich mit einem «Zwischen». Er bewegt sich zwischen dem Analogen und Digitalen, sowie zwischen verschiedenen Medien. Oft werden genau diese Momente des Transfers – dieses «Zwischen» – Teil, Frage oder Thematik der Werke.Susann Toggenburger
Seit 2021 arbeitet Susann Toggenburger mit den Materialien Grafit, Pigment, Acryl und Fett auf Papier. Durch das Experiment, dem Spiel mit Materialien und Werkzeugen entstehen zufällige Bearbeitungsspuren. Diese bilden die Grundlage einer Zeichnung.Darauf erfolgt ihr willentlicher zeichnerischer Eingriff. Diese Intervention macht die Zeichnung zu ihrer eigenen. Sie verdeutlicht und strukturiert ihre Ideen, Gedanken, Vorstellungen im Moment des Zeichnens.In einer komplexen und wirren Welt untersucht Toggenburger den Umgang mit Zugeworfenem. Welche Zeichen, Spuren des Materials greift sie auf, wie ordnet sie ein, wie deutet sie den Moment, sodass die Zeichnung zu ihr spricht?
susann-toggenburger.kleio.com- V
Klara Vith
Klara Viths Arbeit spielt mit Ideen der Archivierung, mit Sprache als Macht und der Unheimlichkeit in den eigenen vier Wänden. Sie beschäftigt sich mit Texten und Dingen des täglichen Gebrauchs. Die Sprachfragmente sind oft Aufforderungen und Befehle, die unserem direkten Umfeld entstammen. Wir nehmen sie meist unbewusst auf und leisten ihnen Folge. Diese Texte und fotografischen Eindrücke werden durch Materialien und Prozesse in einer breiten Spannweite neu umgesetzt und so in neue Kontexte und Beziehungen zueinander gestellt. Im Dialog zwischen analog und digital entstehen Permanenz und Archivierung.
klaravith.comJoela Vogel
Im Mittelpunkt Joela Vogels Arbeit stehen verschiedene Personas, die sie erfindet und verkörpert. Durch Videos und damit verbundene Objekte, Gemälde und die Online-Präsenz ihrer Personas schafft sie eine Erfahrung, die das Publikum einlädt, dessen eigene Position im System, in dem wir leben, zu hinterfragen und zu reflektieren. Während sie diese Personas verkörpert und in deren Denkweise und Lebenssituation eintaucht, macht Joela Vogel Erfahrungen in der physischen Welt, die die Grundlage für ihre künstlerische Arbeit bilden.Anna von Siebenthal
Anna von Siebenthal (*1995) lebt und arbeitet im Thurgau und Luzern. In der Arbeit der Künstlerin wird eine Faszination für Materialien und Situationen spürbar, die oft übersehen werden und dadurch weniger wertvoll erscheinen. Sie fühlt sich durch das Äußere von Dingen oder durch die Menschen und ihre Beziehungen zu ihnen angezogen und inspiriert. Die Künstlerin ist eine Geschichtenentdeckerin. Sie sammelt Gegenstände, Geschichten und Beobachtungen und gestaltet damit ortspezifische multimediale Installationen und Aktionen. In der Performance/ dem Tanz verarbeitet sie persönliche, oft emotionale Themen und erzählt dem Publikum ihre Geschichte, die sie mit dem Raum verwebt.
annavonsiebenthal.blogspot.com- W
Helmut Wenczel
Seit über fünfzehn Jahren beschäftigt sich Helmut Wenczel mit den Sternen. Innerer seelischer kosmischer Zustand, wird mit schwarzer Aquarellfarbe, Schicht für Schicht auf das Papier gebannt. Bezogen auf die Langsamkeit, in der die Sterne geboren werden, spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. Das Weiss des Papiers wird so zum Leuchten gebracht.Walter Wetter
Walter Wetter arbeitet mit Industrieschrott und ausgedienten Gegenständen, die er beim Besuch von Industrieabbrüchen ersteht oder die er während seiner Streifzüge auf Flohmärkten sammelt. Das umfangreiche Sortiment an Formen und Materialien, das sich im Atelier des Künstlers stapelt, wird wiederum weiter verarbeitet, zu Skulpturen, Installationen, Lichtobjekten oder Assemblagen. Das künstlerische Verfahren, Einzelteile aus der Wirklichkeit aufzugreifen, sie umzubauen, in freier Kombinatorik mit Hightech Komponenten zu verbinden und die latenten Formqualitäten der Fundobjekte in unerwartete Sinnzusammenhänge zu überführen, zeigt die Verwandtschaft von Wetters Kunst zum Surrealismus.
www.darkstarproduction.chKarin Würmli
Das künstlerische Werk ist genreübergreifend (Installationen, Fotografie, Video, Zeichnungen, Malerei und Objekte). Die Arbeitsweise variiert zwischen einer Idee/einem Gedanken folgenden, konzeptuellen Vorgehensweise und einer vordergründig intuitiven, aus der Resonanz mit dem Material, resultierenden Herangehensweise. Der Arbeitsprozess ist eine Art Versuch ein Gleichgewicht zwischen den Dingen und der eigenen Person zu erzeugen. Die Idee dient dabei oft nur als Brücke, sie ist die Ausgangsposition, aus der sich ein Zustand mässiger Selbstkontrolle entwickeln kann.- Z
Anna Zimmermann
Anna Zimmermann (*1994) ist eine Schweizer Künstlerin, die in Wien und London lebt. Inspiration findet sie in alltäglichen Beobachtungen, die sie dann in gesellschaftlich relevante Diskurse übersetzt – sie integriert dabei oft Elemente der Störung, Absurdität und des Humors. Sie interessiert sich dafür, wie diese beiden Pole unser Verständnis und unsere Wertschätzung von Objekten formen. Ihre derzeitige künstlerische Arbeit befasst sich mit Handwerks- und Herstellungsprozessen aus der Perspektive von Geschlecht und geschlechtsspezifischen Praktiken, mit speziellem Fokus auf dem Metallhandwerk.
annazimmermann.euAnita Zimmermann
Anita Zimmermann zeichnet in diversen Ausstellungen und bringt in aufwändigen Aktionen 'mehr Spiel in die Kunstszene'. Viel Wirbel. Sie zeichnet. Kunst ist das Wichtigste in der Kunst. Zeichnen passiert im Kopf. So ist das Zeichnen die wichtigste Verbindung in der Arbeit von Anita Zimmermann. Sie lebt die Zeichnung wie ein Spiel. Mal mit dem Stift, mal entwickelt sie Projekte und behauptet auch diese als Zeichnung, dann sind es daraus entstehende Objekte oder Rauminstallationen - bis hin zu grossen Ausstellungen, wo sie Kunstschaffende in leerstehende Häuser + Hallen einlädt. So ist LEILA BOCK entstanden, der immer wieder Liegenschaften übergeben werden: GEILER BLOCK.