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Kunsthaus Glarus
Im Volksgarten
CH-8750 Glarus
+41 55 640 25 35
kunsthausglarus.ch
Anna Diehl, Bennett Smith, Bianca Barandun, Christoph & Markus Getzner, Drago Persic, Francisco Sierra, Gregory Tara Hari, Helmut Wenczel, Jiri Makovec, Jürg Jaberg, Loris Mauerhofer, Markus Ebner, Reinhard Tobler, Rhona Mühlebach, Sarah Bechter, Sarah Burger, Susann Toggenburger, Tomas Baumgartner, Toni Monn
Mit den ausgewählten künstlerischen Positionen berühren wir thematisch Bereiche an der Grenze zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Die Auseinandersetzung mit dem Surrealen, dem Apokalyptischen, dem Psychoanalytischen kann in vielfältige Richtungen abstrahlen und verschiedene visuelle Genres aufrufen. In den Künsten gehen visuelle Ästhetiken und Ausdrucksformen dieser Bereiche nie ganz verloren und erscheinen zyklisch wiederkehrend in verstärkter Form. Diese „Zeiten der Magie“ sind oft Zeitabschnitte, in denen zuvor fixe Referenzen verloren gegangen sind. An der Grenze von Vorstellung und Wirklichkeit erscheint der Begriff der Gestalt. Er bezeichnet die äussere Form oder die Erscheinung einer Wahrnehmung, ihre Darstellung und aber auch deren Wirkung und Präsenz.
In Zeiten, in denen im Gegensatz dazu fixe Referenzen bestehen, werden diese aus künstlerischer Perspektive mit Ironie, konzeptuellen Verschiebungen oder theoretischen Konzepten bearbeitet. Der letzte Return solcher Ästhetiken und Konzepte lässt sich in den 1990er und 2000er-Jahren verorten. Mit der Verbreitung des Internets und des Smartphones in den 2010er-Jahren laden plötzlich immer mehr Menschen ihre Inhalte in das Netz, das komplette Wissen über die Vergangenheit und Gegenwart scheint zugänglich, und der für 2012 vorhergesagte Weltuntergang findet nicht statt. Algorithmus-Abläufe beginnen unser Alltagsleben zu berühren und das Format Text als „Fixer“ der Realität scheint seine Vorherrschaft verloren zu haben. Waren in den 1990er und 2000er-Jahren noch kulturelle Authentizität wichtig, so haben derzeit Zeichen und Symbole ihre klare Bedeutung verloren. Viele Dinge bedeuten viele verschiedene Dinge für viele Leute. Vielleicht ist das die Apokalypse: eine Dauerschleife in der Orientierungslosigkeit ohne fixe Ethik und Symbol. Es scheint, als ob „uns die Codes programmieren“ (Villem Flusser), noch mehr aber, dass wir uns nicht mehr einbilden, diese aufhalten oder brechen zu können. Ästhetiken des Fantastischen sind eine direkte Reaktion auf solche Zeiten. Der Begriff der Gestalt bezeichnet als ein Topos der deutschsprachigen Geistesgeschichte dieses Problem des Übergangs von äusserlich wahrnehmbarer Welt zur inneren Vorstellungswelt. In ihm verbindet sich die Aktivität der Handlung mit der Passivität der Wahrnehmung zu einer Einheit, in welcher der Übergang zwischen Anschauung und Bedeutung verschmilzt.
Kuratiert von Melanie Ohnemus
Mi–Fr 12–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr
(24./25. Dez. und 31. Dez. sowie 1. Jan. geschlossen)
Der Zugang zum Kunsthaus und die Räume im Kunsthaus sind rollstuhlgängig. Ein rollstuhlgerechtes und genderneutrales WC ist vorhanden. Für den Zugang zum Schneelisaal im EG wenden Sie sich bitte an unser Personal. Alle Stockwerke im Kunsthaus sind durch einen Lift zu erreichen.